Endlich ein eigener Hund! So sieht der Traum von vielen Tierliebhabern aus. Doch welche konkreten Schritte bedarf es, um einen Hund aus dem Tierschutz oder aus dem Tierheim zu adoptieren? Und mit welchen Fragen sollte sich ein potentieller zukünftiger Hundehalter auseinandersetzen, um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, ob und welcher Hund gerade in das eigene Leben passt? Dieser kurze Ratgeber schafft Klarheit!
Welche Grundvoraussetzungen sollten für die Adoption eines Hundes gegeben sein?
Zuerst einmal sollte die wichtigste Frage überhaupt geklärt werden: Habe ich im Moment und auch in den nächsten ca. 15 Jahren ausreichend Zeit, um mich mit einem Hund zu beschäftigen und dessen Bedürfnisse zu erfüllen? Nur, wenn sich diese Frage eindeutig mit einem ‚Ja‘ beantworten lässt, sollte die Überlegung, sich einen Hund zu holen, überhaupt weiterhin im Raum stehen bleiben. Andernfalls ist es der falsche Zeitpunkt für die Adoption eines Hundes.
Ist die Zeitfrage geklärt, so gilt es auch zu klären, ob genügend Geld und auch Platz für den Hund vorhanden ist. gerade in Mietwohnungen bzw. -häusern ist es zudem erforderlich, den Eigentümer um Erlaubnis in Bezug auf die Hundehaltung zu fragen. Andernfalls kann es nach der Anschaffung des Tieres zu Konflikten mit weitreichenden Folgen für alle Beteiligten kommen.
Der verfügbare Platz steht vor allem bei einigen spezifischen Hunden im Vordergrund. Wer sich bspw. einen Herdenschutzhund anschaffen möchte, der benötigt auch zwangläufig ein Grundstück, das der Hund bewachen darf, so, wie es in seinen Genen liegt.
Ein häufig unterschätzter Punkt in Sachen Hundehaltung ist außerdem der Kostenfaktor. Neben den Anschaffungskosten für den Hund und die Erstausstattung sollten auch regelmäßige Kosten für Futter, Leckerlies, Spielzeug, Versicherungen und Hundesteuer eingeplant werden. Folgende Kosten fallen bei jedem Hund regelmäßig an:
- Futter
- Leckerlies
- Spielzeug
- Versicherungen
- Hundesteuer
- Evtl. Gebühr für den Hundeplatz
Auch der jährliche Tierarztbesuch zur Impfung und Kontrolle des Allgemeinzustands sollte nicht vernachlässigt werden. Neben diesen vorhersehbaren Kosten kann es aber natürlich auch immer wieder zu unvorhergesehenen Kosten kommen. Ein Kreuzbandriss oder eine Magendrehung sind keine Seltenheit.
Die Kosten für die Behandlung beim Tierarzt kann hier schnell in den mittleren vierstelligen Bereich wandern. Ausreichend Rücklagen oder Freunde bzw. Familienangehörige, die in diesen Fällen einspringen können, sind daher unerlässlich.
Welche Rasse passt zu mir und meinem Leben?
Viele Menschen machen den großen Fehler, sich ihren Hund nur nach dem äußeren Erscheinungsbild zuzulegen. Dies ist ein fataler Fehler, da die Bedürfnisse und auch Charaktereigenschaften zwischen den Hunderassen mitunter sehr stark variieren können.
So hat ein Schäferhund bspw. völlig andere Bedürfnisse als ein Mops. Wer dies nicht bei seiner Entscheidung bedenkt, der wird weder den Hund noch sich selbst glücklich machen. Ein Malinois ist keine Couchpotato, eine französische Bulldogge hingegen auch kein Marathonläufer!
Auch bei Mischlingsrassen lohnt es sich, sich im Voraus mit den Eigenschaften der vertretenen Rassen intensiv zu beschäftigen und zu prüfen, ob dieser Hund der richtige Wegbegleiter ist.
Welpe oder lieber doch ein erwachsener Hund?
Einen Welpen zu erziehen kann viel Freude machen und erlaubt es, eine von Grund auf tiefe Bindung zum Hund aufzubauen. Allerdings können sich hier, gerade für Hundeanfänger, auch viele problematische oder zumindest herausfordernde Situationen ergeben.
Die ersten Wochen und Monate beschreiben die wichtigste Phase in der gesamten Hundeentwicklung: Die Prägephase. Positive Erfahrungen, die der Hund in dieser Zeit macht, festigen sich besonders gut und halten meist ein Leben lang an.
Dies gilt allerdings auch für negative Erfahrungen. Macht der Welpe während der Prägephase schlechte Erfahrungen mit Menschen, Hunden oder anderen alltäglichen Situationen, so kann dies für das gesamte weitere Leben schwerwiegende Folgen mit sich ziehen.
Gerade Hundeanfänger sollten aus diesem Grund darüber nachdenken, ob es nicht für den Anfang sinnvoller wäre, sich einen bereits erwachsenen und erzogenen Hund aus dem Tierschutz zuzulegen. Diese Hunde benötigen meist nur noch einen Feinschliff und verzeihen Fehler eher als Junghunde und Welpen.
Was bleibt noch zu sagen?
Schlussendlich bleibt nur zu sagen, dass die Entscheidung, einen Hund oder auch eine Katze zu adoptieren, nicht leichtfertig gefällt werden sollte. Neben vielen schönen Momenten und Erfahrungen bringt ein Hund auch viel Arbeit, Zeit- und Geldaufwand mit sich.
Nicht jeder Mensch ist für jeden Hund geeignet und umgekehrt. Potentielle Hundehalter sollten sich daher ausreichend Gedanken machen, welche Eigenschaften das künftige Familienmitglied mitbringen muss, um ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen.